Diagnose Hufrolle, Umstellung auf Barhuf
Die Stute wurde im Frühjahr 2011 von ihrer jetzigen Besitzerin übernommen. Beim Vorbesitzer war die Diagnose Hufrolle gestellt worden. Die zwei letzten Jahre vor der Übernahme wurde das Pferd nicht geritten. Die Stute hat ein sehr ungünstiges Gebäude (Senkrücken, überbaut) und eine deutliche Fehlstellung der Vorderbeine.
Die Vorderhufe waren langjährig mit Eisen beschlagen, die Trachten extrem hoch, der Ballen- und Strahlbereich eng.
Die Fotos zeigen die Hufe im Winter 10/11. Zusätzlich ist die offenbar nicht zur Gelenkstellung passende seitliche Balance des Hufes und damit des gesamten Beines auffällig. Das Pferd stellt sich extrem rückständig auf, ein Zeichen, dass ihm die Hufstellung unangenehm ist.
Bereits in Winter wurden die Eisen abgenommen, die Hufe aber nur unregelmäßig bearbeitet. Im April 2011 ist deutlich zu erkennen, dass sich die Hufform komplett verändert. Der Huf wächst steiler nach, die Zehe ist aber insgesamt noch zu kurz, die Sohlenwölbung sehr gering. Der Ballenbereich ist eng und die Trachten noch recht hoch, der Strahl hat auf hartem Boden keinerlei Bodenkontakt. Die nächsten Bilder zeigen den linken Vorderhuf vor der ersten regelmäßigen Barhufbearbeitung im April.
Easyboot Epic werden angepasst. Mit diesen wird das Pferd, das absolut lahmfrei ist, ohne jede Einschränkungen freizeitmäßig geritten.
Ab April wurden die Hufe alle 4 Wochen am Barhuf bearbeitet. Die Stute wird weiterhin ohne Einschränkungen geritten und ist lahmfrei.
Die Hufe haben sich sehr gut entwickelt. Die Zehenwand ist nun gerade, der Huf passt von der Winkelung her zur Stellung der Gliedmaßen. Die Seitenwände sind aufgrund der Fehlstellung nicht gleich gewinkelt, aber ebenfalls schon nahezu gerade. Die Trachten haben nun eine natürliche Länge, der Ballen- und Trachtenbereich hat sich entspannt. Da der Huf nun besser balanciert ist, bildet sich eine normale Sohlenwölbung.
Die Stute stellt sich nun geschlossen auf, nicht länger rückständig. Auch die seitliche Beinachse sieht nun sowohl im Stand als auch in Bewegung wesentlich harmonischer aus.
Linker Vorderhuf:
Dr. Tina Gottwald